Revanche in der Speedway-Bundesliga geglückt

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MC Güstrow Torros erkämpfen Sieg im ersten Heimrennen

Es waren Emotionen pur, die sich entluden als die Güstrow Torros nach dem Rennen vom eigenen Publikum frenetisch gefeiert wurden. Im ersten Heimrennen erkämpfte sich das Team einen knappen Heimsieg und schlug so nach der heftigen Niederlage zum Auftakt in Brokstedt wieder zurück.

Was vorher an Sport und Dramatik geboten wurde, das zog die 1400 Zuschauer von Beginn an in ihren Bann. Es war nicht nur ein sportlich ansprechendes Speedwayrennen, sondern es war Bundesliga und so musste auch der Kapitän der Torros, Michael Härtel, nach dem Rennen feststellen: „Es war heute schon brutal, da waren die Angriffe sehr heftig und es war manchmal echt eng. Es war zu spüren, dass die Wikinger hoch motiviert waren und unbedingt gewinnen wollten. Aber heute war für uns der Heimsieg wichtig und den haben wir geschafft.“

Im Auftaktheat konnten die Torros mit Timo Lahti, dessen Transfer zu den Torros sich voll ausgewirkt hat, gleich einen Laufsieg einfahren, allerdings schafften Kai Huckenbeck und Norick Blödorn für die Wikinger das Unentschieden, in dem sie auf den Plätzen zwei und drei einkamen. Auch nach dem vierten Lauf stand es mit 12 zu 12 wieder Unentschieden, erst danach konnten sich die Torros leicht absetzen. Mit lautstarker Unterstützung von den Rängen erhöhte das Heimteam den Vorsprung auf die Gäste bis zum 9. Lauf auf 10 Punkte. Was im Ergebnis so einfach aussieht, war es auf der Bahn überhaupt nicht. In jedem Lauf wurde verbissen gekämpft, jeder kleine Fehler wurde ausgenutzt und hatte gleich Auswirkungen auf das Resultat. Häufig gab es so knappe Entscheidungen auf der Ziellinie, dass der Schiedsrichter gefordert war. 

Deutlich zu erkennen war, dass es für die Fahrer immer um das Ergebnis des Teams ging. „Meine Punktausbeute war heute auch nicht so gut, 6 plus 3, aber es war eben auch wichtig zusammen zu harmonieren und da haben wir noch Entwicklungsmöglichkeiten, denn in dieser Konstellation sind wir das erste Mal zusammen angetreten“, analysierte Michael Härtel. Die „plus 3“ Punkte bedeuten, dass er dreimal hinter einem Teammitglied ins Ziel gekommen ist. „In dem Lauf, in dem Adam vorn war, habe ich nach hinten abgeschirmt und so den Doppelsieg gesichert, das muss sich alles erst noch einspielen“, führt der Kapitän nach dem emotional aufreibenden Rennen schon wieder sehr abgeklärt aus.

Dreimal konnten die Torros einen Doppelsieg einfahren und bei allen war Michael Härtel dabei und sicherte jeweils den zweiten Platz ab.

Zum Ende des Rennens keimte zunehmend die Hoffnung auf den Sieg der Torros auf. Bis zum 11. Lauf konnte der 10-Punkte-Vorsprung gehalten werden, aber danach drehten die Wikinger noch einmal auf. Kai Huckenbeck, der, wenn er vorn war, einfach um die Bahn flog und Norick Blödorn holten die Laufsiege und den Torros gelang es jeweils nur auf dem zweiten Platz einzukommen.

Am Ende war das für den Heimsieg aber egal und so wurde dieser entsprechend gefeiert und der ganze Druck, der sich nach der Auftakt-Niederlage aufgebaut hatte, entlud sich sichtbar. „Natürlich zählen auch die Punkte und da hätten wir gern höher gewonnen, aber Kompliment an den Gegner, die Wikinger haben uns heute alles abverlangt“, sagte der Kapitän nach einem Bundesligamatch, dass von beiden Teams auf Augenhöhe geführt wurde.

Mit diesem Erfolg klettern die Torros in der Tabelle einen Rang nach oben und schauen nun schon voraus auf die nächste Begegnung. Bereits am 26. Mai kommt der MSC Olching in die Barlachstadt und auch dann benötigt das Güstrower Team wieder die volle Unterstützung des eigenen Publikums.

Ergebnis:

1.MC Güstrow Torros 44 Punkte

Timo Laht (FIN) 15, Michael Härtel 6, Jonas Jeppesen (DK) 10, Peter Ljung (S) 9; Ben Ernst n, Adam Bednar (CZ) 4

2.MSC Brokstedt Wikinger 40 Punkte
Kai Huckenbeck 15, Lukas Fienhage 5, Norick Blödorn 12, Peter Kildemand (DK) 4,

René Deddens 4

Foto: Daniel Stohl
Text: Gunnar Mörke