Janusz Kolodziej wiederholt Vorjahreserfolg in Güstrow

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Mikkel Michelsen übernimmt SEC-Führung

Der polnische Teamweltmeister Janusz Kolodziej ist der einzige Fahrer in der Güstrower SEC-Geschichte, dem es gelungen ist, seinen Vorjahreserfolg zu wiederholen und so gewann er wiederum den Finallauf der Speedway-Europameisterschaft in der Barlachstadt.

Was er auf dem Güstrower Oval geboten hat, war hochklassiger Sport und ein besonderes Erlebnis. Er gab insgesamt nur einen Punkt ab und war eindeutig der beste Fahrer der Veranstaltung. Nach dem Rennen sagte er: „Ich bin mit positiven Erinnerungen angereist und mir kommt die Bahn sehr entgegen. Während der Bahndienstpausen habe ich mir genau angeschaut, wir die Präparation erfolgte und es ist mir gelungen die besten Linien herauszulesen.“ Schon im ersten Lauf zeigte er, dass ihm genau dies mit Bravour gelingt. Rundenlang versuchte er innen ohne Erfolg eine Lücke zu finden, dann wechselte er in der letzten Kurven nach außen und konnte so viel Geschwindigkeit aufbauen, dass ihm der Laufsieg noch gelang.

Mit dieser beeindruckenden Performance, bei der sein Können vor allem aufblitzte, wenn er nicht gleich am Start vorn war, kam er ohne Umwege ins Finale und konnte auch diesen entscheidenden Endlauf siegreich gestalten.

Den zweiten Platz in der Tageswertung holte sich Mikkel Michelsen, der auch souverän über die Punkteläufe ins Finale kam. Nur einmal wurde er Letzter, als er direkt gegen Janusz Kolodziej antreten musste. Mit diesem Erfolg holte er sich die Führung in der SEC-Wertung. Für den Dänen wäre der Erfolg in der Europameisterschaft wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, im Grand Prix zu verbleiben.

Den dritten Platz erkämpfte sich Andzejs Lebedevs, der als Sieger des Last-Chance-Heats ins Finale kam. Der Lette konnte seine guten Bahnkenntnisse ausspielen und sich mit viel Kampfgeist auf das Podest fahren. Zu Beginn seiner Karriere unterlag er schon einmal dem Dänen, als er 2013 an gleicher Stelle EM-Vize-Juniorenmeister hinter Mikkel Michelsen wurde.

Etwas unter Wert geschlagen wurden Dominik Kubera und Patrick Dudek, die genauso wie Janusz Kolodziej, mit der Motivation der gewonnenen Mannschaftsweltmeisterschaft anreisten und auf den Plätzen vier und fünf der Tageswertung einkamen. Alle diese Fahrer sind in der polnischen Extraliga aktiv. 

Dort fährt auch Leon Madsen, der als Titelverteidiger und EM-Führender nach Güstrow kam, hier offensichtlich jedoch überhaupt keine Einstellung zur Bahn fand und am Ende mit lediglich vier einzelnen Punkten 14. wurde. Damit liegt er zwar immer noch auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung, hat nun aber schon 9 Punkte Rückstand auf seinen Landsmann.

Der Geschichte von Kai Huckenbeck und dem SEC in Güstrow wurde auch ein neues Kapitel angefügt, leider wieder nicht so erfolgreich. Mit zwei zweiten Plätzen und großem Kampfgeist war er zunächst gut unterwegs, in seinem dritten Lauf stürzte er jedoch als seine Maschine an Power verlor, wie der fürs britische Fernsehen kommentierende Experte Sam Ermolenko bedauern feststellte. So waren die notwendigen Punkte für ein Weiterkommen nicht mehr aufzuholen. Natürlich wurde er trotzdem von den 4000 Zuschauern angefeuert und für seinen Einsatz gefeiert. Das gilt auch für Norick Blödorn, der mit sehr guten Starts aufwarten konnte und zeigte, dass er in diesem Punkt mit den Besten mithalten kann.

Die veranstaltende Agentur One Sport, die ihr 10jähriges Jubiläum feiert, betonte einmal mehr, wie gern sie mit der Austragung des SEC nach Güstrow kommt, weil die Bahn so spezifisch und die Atmosphäre so besonders ist. Genau dies hat sich auch bei der diesjährigen Auflage des EM-Finallaufs wieder eindrucksvoll bestätigt.

Ergebnis des 2. Finale SEC in Güstrow

1. Janusz Kołodziej (Polen) – (3,3,3,2,3,3) – 17

2. Mikkel Michelsen (Dänemark) – (3,3,0,3,3,2) – 14

3. Andzejs Lebedevs (Lettland) – (1,2,3,1,3,1) – 11+3

4. Dominik Kubera (Polen) – (1,1,3,3,2,0) – 10+2

5. Patryk Dudek (Polen) – (3,2,2,1,2) – 10+0

6. Antonio Lindbäck (Schweden) – (2,2,2,3,d) – 9+1

7. Kacper Woryna (Polen) – (2,3,2,0,1) – 8

8. Adam Ellis (Großbritannien) – (3,3,1,0,0) – 7

9. Grzegorz Zengota (Polen) – (2,0,1,1,3) – 7

10. Kai Huckenbeck (Deutschland) – (2,2,w,2,1) – 7

11. Andreas Lyager (Dänemark) – (0,0,3,2,0) – 5

12. Vaclav Milik (Tschechische Republik) – (0,1,2,0,2) – 5

13. Dimitri Berge (Frankreich) – (1,0,w,2,2) – 5

14. Leon Madsen (Dänemark) – (0,1,1,1,1) – 4

15. Jan Kvech (Tschechische Republik) – (1,1,0,0,1) – 3

16. Norick Blödorn (Deutschland) – (1,1,0,0,1) – 0

17. Lukas Baumann (Deutschland) – n

18. Ben Ernst (Deutschland) – n

Gesamtwertung nach zwei Läufen:

1.Mikkel Michelsen 29 Punkte

2. Leon Madsen 20 Punkte

3. Andzejs Lebedevs 19 Punkte

4 Patrick Dudek 19 Punkte

5. Kacper Woryna 19 Punkte

6. Janusz Kolodziej 17 Punkte

7. Dimitri Berge 15 Punkte

8. Kai Huckenbeck 13 Punke