Beste Stimmung beim Pfingstpokal in Güstrow vor beeindruckender Kulisse

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Kevin Wölbert gewinnt mit starker Aktion Fritz-Suhrbier-Pokal

Der letzte Lauf des Abends war nicht nur der krönende Abschluss einer beeindruckenden Speedway-Party, sondern ohne Zweifel auch der sportliche Höhepunkt der Veranstaltung.

Die vier Besten des Pfingstpokals traten in diesem Sonderlauf gegeneinander an, der zu Ehren von Fritz Suhrbier, der den Speedwaysport in Güstrow populär und den MC Güstrow zu dem gemacht hat, was er heute ist, gestiftet wurde.

Als Schnellster schoss der Däne Nicolai Klindt aus den Bändern, aber gleich dahinter folgte der amtierende Deutsche Meister Kevin Wölbert, der sich einfach nicht abschütteln ließ und auf einer äußeren Linie einen Speed aufbaute, der es ihm erlaubte, mit einem geschickten Linienwechsel den Führenden zu überraschen und innen zu überholen. Aber der Däne konterte sogleich und ging sofort wieder am Mecklenburger vorbei. Fast schien es, als ob er nach dem Sieg im Pfingstpokal auch diesen Zusatzlauf gewinnen sollte, aber Kevin Wölbert gelang es sich mit einem unglaublichen Manöver außen förmlich durch eine Lücke zu fliegen und dann unter dem Jubel der 7000 begeisterten Zuschauer als Erster die Ziellinie zu kreuzen.

Die Freude auf den Rängen wollte einfach kein Ende nehmen und Kevin Wölbert, der am Freitag noch mit den MC Güstrow Torros an gleicher Stelle das erste Heimrennen in der diesjährigen Bundesliga gewonnen hatte, konnte in der Ehrung für diesen Sonderlauf allein aufs oberste Podest steigen und sich feiern lassen.

Den vielen Fans, die anschließend an der Bande geduldig warteten bis sie von ihm ein Autogramm oder Selfie bekommen haben, sagte er noch über das Stadionmikrofon, dass „es unglaublich ist vor dieser Kulisse und bei dieser Unterstützung so einen Erfolg zu erringen.“ Sehr reflektiert berichtet er auch, „viele haben es sicher mitbekommen, dass ich in der letzten Zeit hart am Setup gearbeitet habe, aber heute hat es endlich alles gepasst.“

Davon zeugen auch die drei Laufsiege, die er im Rennen um den Pfingstpokal erfahren konnte. Nach zwei Durchgängen war er sogar gemeinsam mit dem Youngster Adam Bednar, der ebenfalls für die Torros am Freitag aktiv war, ungeschlagen, aber die beiden folgenden Läufe gelangen nicht so. Erst zum Ende wurde er wieder stärker und konnte mit einem abschließenden Laufsieg noch den dritten Platz im Pfingstpokal erkämpfen. Vor ihm landeten der Pole Adrian Gala, der den ganzen Abend über solide punktete und der Däne Nicolai Klindt, der lediglich gegen den späteren Zweitplatzierten einen Punkt abgab und zeigte, wie man unter diesen Bedingungen auf dieser Bahn fahren kann. Weit außen an den Airfence holte er sich den Griff, baute jeweils einen beeindruckenden Speed auf und gewann mit großem Vorsprung seine Läufe.

Dabei sah es wenige Stunden vor dem Start ganz anders auf der Bahn aus. Ein Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen, genau zur Stadionöffnung, flutete das Oval. Trotzdem gab es bei den Verantwortlichen keine Sorgen, denn die eingebaute Drainage funktionierte tadellos und da kein weiterer Regen angesagt war, musste es nur abtrocknen, denn die Bahn hielt. Das wussten auch die Zuschauer, denn sie strömten ins Stadion und bildeten die beeindruckende Kulisse für diesen Klassiker.

Die Wartezeit bis zum Start verkürzte die Mallorca-Sängerin Frenzy mit einem gelungenen Auftritt und ihren Hits, von denen sich eine Reihe von Besuchern zum Mittanzen und Feiern animieren ließen.

Als das Startband nach der Fahrerpräsentation dann hochschnellte waren die Gedanken an den Regen schon vergessen und nach dem denkwürdigen abschließenden Lauf konnte man nur noch in glückliche Gesichter, sowohl beim Veranstalter als auch bei den Zuschauern schauen, die vermuten ließen, dass sie es nach diesem tollen Abend bedauern, dass der Pfingstpokal – das große Speedwayevent in Güstrow – nur einmal im Jahr stattfindet.

GM

Ergebnis Pfingstpokal:

1. Nicolai Klindt (Dänemark) – 14, 2. Adrian Gała (Polen) – 12, 3. Kevin Wölbert (Deutschland) – 10, 4. Oliver Berntzon (Schweden) – 10, 5. Adam Bednář (Tschechische Republik) – 9, 6. Erik Riss (Deutschland) – 9, 7. Jesse Mustonen (Finnland) – 8, 8. Paco Castagna (Italien) – 8, 9. Max Dilger (Deutschland) – 7, 10. Marius Hillebrand (Deutschland) – 7, 11. Francis Gusts (Lettland) – 6, 12. Sam Jensen (Dänemark) – 6, 13. Peter Kildemand (Dänemark) – 6, 14. Bastian Pedersen (Dänemark) – 4, 15. Ernest Matiuszonok (Lettland) – 2, 16. Sebastian Kössler (Österreich) – 2

Fritz-Suhrbier-Pokal:

1.Kevin Wölbert, 2. Nicolai Klindt, 3. Adrian Gala, 4. Oliver Berntzon