Güstrow Torros holen 3. Platz in der Deutschen Meisterschaft

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Im eigenen Stadion konnten die Güstrow Torros bei der im Eintagesfinale ausgetragenen Deutschen Mannschaftsmeisterschaft den dritten Platz erkämpfen und standen somit neben den Brokstedt Wikingern, die ihren Titel aus dem Jahr 2019 erfolgreich verteidigten, und den Landshut Devils, die wiederum Vizemeister wurden, auf dem Siegerpodest.

Anerkennung gab es nach dem Rennen aber nicht nur für die sportliche Leistung sondern auch, und da waren sich die Teammanager und der DMSB Fachausschuss einig, für die Ausrichtung der Veranstaltung. Die Bahn wurde von den Verantwortlichen des MC Güstrow so vorbereitet, dass die 1630 Zuschauer nicht nur eine spannende Entscheidung um die Meisterschaft, sondern auch besten Speedwaysport mit vielen auf verschiedenen Linien ausgetragen Zweikämpfen und diversen Überholmanövern erlebten. So war dieses Finale, dessen Konzept bedingt durch die Corona-Einschränkungen entstanden ist, einer Deutschen Mannschaftsmeisterschaft würdig, auch wenn diese nicht am Ende einer Liga-Saison, sondern als ein Rennen mit vier teilnehmenden Teams, die jeweils im Paar-Modus aufeinander trafen, ausgetragen wurde.

Die Güstrow Torros traten mit Kevin Wölbert, Mirko Wolter, Michael Härtel, Ben Ernst und Rohan Tungate an. Schmerzlich vermisst wurden Lukas Baumann, der als deutscher Juniorenmeister zeitgleich in der U21 Weltmeisterschaft startete und auch Fraser Bowes, der zwar seinem australischen Landsmann Rohan Tungate half, ins Team zu finden, aber aufgrund einer Handverletzung nicht selbst starten konnte. Für den MC Güstrow ist die Beteiligung an der Bundesliga als langfristiges Projekt angelegt. Nach dem Erfolg im Team-Cup, den die Torros 2019 gewinnen konnten, war der Schritt in die Bundesliga ein konsequenter. Wenn man aber zurückdenkt, wie lange es gebraucht hat, bis sich im STC ein Team formte, dann wird klar, dass die Herausforderung für nur ein Rennen enorm war.

Die Torros starten gut in das Finale, sie konnten mit dem Titelverteidiger aus Brokstedt mit 5 zu 7 nahezu mithalten. Im zweiten Durchgang waren die Torros gegen die Nordsterne aus Stralsund mit 7 zu 5 sogar etwas besser, bevor dann im dritten Durchgang mit zwei herben Niederlagen gegen die Landshut Devils ein deutlicher Dämpfer eingesteckt werden musste. Zur Halbzeit des Rennens waren Brokstedt (21 Punkte) und Landshut (23 Punkte) bereits enteilt und es ging nun darum, gegen die punktgleichen Nordsterne (14 Zähler) um den dritten Platz zu kämpfen. Und tatsächlich ging ein Aufbäumen durch die Mannschaft. Kevin Wölbert konnte einen Sieg gegen das Paar Kai Huckenbeck / Norick Blödorn von den Wikingern einfahren und trotzdem lagen die Güstrower im vorletzten Durchgang im direkten Duell mit den Stralsundern zwei Punkte hinten. Da war der folgende Doppelsieg durch Kevin Wölbert und Rohan Tungate, die beide ihre jahrelange Ligaerfahrung nutzen, um die Konkurrenz hinter sich zu halten, von entscheidender Bedeutung.

Spannung lag dann über dem letzten Durchgang. Im Fernduell wurde sowohl die deutsche Meisterschaft als auch der dritte Platz entschieden. Die Nordsterne waren immer einen Lauf vor den Torros dran und holten zunächst ein Unentschieden gegen die Wikinger während Michael Härtel nur zwei Punkte gegen die Devils erkämpfen konnte. Damit hatten die Torros nur noch einen Zähler Vorsprung. Anschließend holte der polnische Extraligafahrer Pawel Przedpelski zwei Punkte für Stralsund und so galt es nun für Wölbert / Tungate im letzten Lauf mehr als einen Punkt zu schreiben. Zwar schoss Dimitri Berge (Landshut) als Erster über die Linie, aber dahinter sicherten die beiden das Unentschieden (3 Punkte) ab, was gleichzeitig bedeutete, dass die Torros den dritten Platz in der Meisterschaft erkämpften.

Mit diesem Resultat können die Güstrower bei ihrem Wiedereinstieg in das Oberhaus des deutschen Speedwaysports zufrieden sein, es zeigt aber auch, dass für den zukünftigen Wettbewerb in der Bundesliga das Team der Torros noch deutlich gefestigt werden muss.